Der Immobiliensektor sieht sich seit einigen Jahren mit diversen Herausforderungen konfrontiert. Anpassungen der rechtlichen Bestimmungen, die digitale Transformation sowie eine steigende Anzahl von Akteuren auf dem Immobilienmarkt verlangen nach schnellen, globalen und strukturierten Lösungen, die von effizienten Weiterbildungsmöglichkeiten begleitet werden müssen.

Aufgrund dieser Feststellung, hat die Chambre immobilière beschlossen, die Immobilien-Akademie ins Leben zu rufen, die eine systematische Antwort sowohl auf den berufsbezogenen als auch auf den persönlichen Kompetenzbedarf des Sektors darstellt. 

Daraufhin wurde am 28. Oktober 2021 zwischen der Chambre immobilière und den Sozialpartnern OGBL und LCGB ein Rahmentarifvertrag für den Immobiliensektor unterzeichnet, der als Basis für die Einführung eines einheitlichen Systems für die berufliche Weiterbildung in unserem Sektor dient. 

Dieses System setzt sich die Schaffung eines hohen nationalen Kompetenzstandards zum Ziel. Dieser wird den Spezialisten des Sektors erlauben, ihre Vielseitigkeit und Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern, sowie ebenfalls die Wettbewerbsfähigkeit und die Rentabilität der Unternehmen zu stärken.

Die zentrale Aufgabe der Immobilien-Akademie wird es sein, den Unternehmen und ihren Angestellten berufliche Weiterbildungsmaßnahmen anzubieten, die optimal an ihren jeweiligen Weiterbildungsbedarf angepasst sind.

Dieser Rahmentarifvertrag, der in naher Zukunft durch eine großherzogliche Bestimmung als obligatorisch erklärt werden wird, legt die finanziellen Bedingungen der beruflichen Weiterbildung des Sektors fest. Jeder Akteur des luxemburgischen Immobilienmarktes (Makler, Bauträger oder Gebäudeverwaltung), der über eine Niederlassungsbewilligung im Immobiliensektor verfügt, muss daraufhin einen Pflichtbeitrag zur Finanzierung der sektoriellen Weiterbildung in der Immobilienbranche leisten. Dieser betrifft in erster Linie die Angestellten von Immobilienunternehmen und nicht die Personen, die als Selbständige tätig sind.

Dieser Pflichtbeitrag dient ausschließlich zur Organisation von Weiterbildungen und beläuft sich auf 0,5% der jährlichen Gehältermasse der Unternehmen. Die Berechnung des Beitrags erfolgt auf Basis des Zertifikats der Lohnsumme (certificat de masse salariale, CNS), das jährlich vom Centre commun de sécurité sociale (CCSS) ausgestellt wird.

Der Pflichtbeitrag ermöglicht den Akteuren des Sektors eine kostenfreie Teilnahme an den Weiterbildungsmaßnahmen, die von der Immobilien-Akademie organisiert werden. Ein erstes Weiterbildungsprogramm wird Ihnen in naher Zukunft zugestellt werden.

Die Beiträge werden vom Fonds de gestion des cotisations obligatoires générales des professionnels de l’immobilier (FOGECOPI, asbl) erhoben, dessen einzige Aufgabe in der administrativen und finanziellen Verwaltung der Beiträge besteht. 

Die Immobilien-Akademie, Kompetenzzentrum des Immobiliensektors, wird die Aufgabe übernehmen, spezifische Weiterbildungsmaßnahmen auf Anfrage der Unternehmen durchzuführen und wird zu diesem Zweck auf spezialisierte Referenten zurückgreifen. Bei der Durchführung dieser Aufgaben wird die Immobilien-Akademie vom Kompetenzzentrum Digitaalt Handwierk unterstützt (www.cdc-digihw.lu).

Ein Land wie Luxemburg, das sich durch ein fulminantes Wirtschaftswachstum kennzeichnet, braucht einen hochprofessionellen Immobiliensektor, um den Anforderungen einer Welt, die immer komplexer und technologischer wird, gerecht zu werden. Die Immobilien-Akademie wird einer Eckpfeiler dieser Entwicklung sein.

Wir werden Sie in den kommenden Monaten über die praktischen Modalitäten der Pflichtbeiträge sowie über die anstehenden Weiterbildungsmaßnahmen informieren.

Für jegliche Fragen oder weitere Auskünfte, zögern Sie nicht Herrn Oliver Deckers telefonisch unter +352 621 378 730 oder per Mail an formations@academie-immo.lu zu kontaktieren.